Programm 2
Programm 2 | 14. Juni 2022

Hansestadt Lübeck: Wohnen und Arbeiten auf der Nördlichen Wallhalbinsel Lübeck – Schuppen F

Der Schuppen F ist einer von sechs historischen, unter Denkmal­schutz stehenden Hafenschuppen auf dem Areal der Nördlichen Wallhalbinsel in Lübeck, welches in ein lebendiges Quartier transformiert werden soll. In dem Ende der Vierzigerjahre fertiggestellten Schuppen F soll ein Baugemeinschafts­projekt mit einer Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Kreativwirtschaft, Therapie und Schulung umgesetzt werden.

Antragsteller, Maßnahmenträger

Schuppen F GbR, c/o Conplan Projektentwicklungsgesellschaft mbH

Die Hülle des in Stahlbeton­bauweise errichteten, teilunterkellerten und denkmalgeschützten Schuppens wird im Zuge der Projektrealisierung aufwendig saniert und den Nutzungs­bedürfnissen entsprechend umgebaut. Durch das Einfügen von Querachsen entstehen 20 Wohneinheiten mit sieben Grundriss­varianten sowie verschiedene Gewerbeeinheiten. Auch ein Kreativwirtschaftliches Zentrum in Form eines Co-Working Space ist geplant.

Größe der Gesamtfläche

20 Wohneinheiten in 7 Grundrissvarianten, je mit 70–150 m²

Anzahl der geplanten Wohneinheiten

20 Wohneinheiten, davon 15 durch Eigentümer selbst genutzt

Geplantes Zeitfenster

2022–2024

Ortslage

Innerstädtische Lage nördlich der Altstadt-Insel, gute Anbindung, Innerstädtische Infrastruktur

Aktueller Status

1. Juni 2022

Nach Städtebaulichem Wettbewerb soll B-Plan im Frühjahr 2022 rechtskräftig sein.

Projektdetails laut Förderantrag:

Das Areal der Nördlichen Wallhalbinsel in Lübeck ist mit sechs historischen, unter Denkmal­schutz stehenden Hafenschuppen bebaut. Während einer der ehemaligen Lager­hallen bereits in 2002 vollständig saniert und zum Unternehmens­park und Gründerzentrum entwickelt wurde, sollen die anderen fünf Hafenschuppen ebenfalls im Zuge einer Sanierungs­maßnahme neuen Nutzungen zugeführt werden – Schuppen F ist einer von ihnen.

In dem unmittelbar gegenüber der Altstadt auf der Nördlichen Wallhalbinsel gelegenen, Ende der 1940er Jahre fertiggestellten Schuppen F soll ein Baugemeinschaftsprojekt mit einer Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Kreativwirtschaft, Therapie und Schulung umgesetzt werden. Bereits jetzt sind alle Wohnungen an Baugemeinschaftsmitglieder unterschiedlichen Alters (25 Jahre bis Anfang 70 Jahre) vergeben. Die Nutzungsbedürfnisse der unterschiedlichen Bewohnergruppen sind durch gemeinsame Abstimmungsprozesse in die Planung eingegangen. Daraus entstanden auch Nutzungen für Gemeinschaftsflächen (Werkstatt, Kanu-Raum, Gemeinschaftsraum usw.).

Die Hülle des in Stahlbeton­bauweise errichteten, teilunterkellerten Schuppens wird im Zuge der Projekt­realisierung aufwendig saniert sowie den Nutzungs­bedürfnissen entsprechend umgebaut. Während in jeweils vier Achsen zu den Nord- und Südgiebeln nicht störende „gewerbliche“ Nutzungen vorgesehen sind, sollen in den mittleren, über zwei Etagen führenden acht Achsen 20 Wohnungen für Familien, Paare, Singles und Senioren entstehen, von denen 15 Wohnungen direkt durch die späteren Eigentümer genutzt werden sollen. Auf Basis der durch die Grund­struktur des Schuppens vorgegebenen Achsen­einteilung wurden sieben Grundriss­varianten mit Wohnflächen zwischen ca. 70–250 m² Wohnfläche geplant. Alle Wohn­einheiten haben Freisitze auf den wasser- oder landseitigen Rampen.

Daneben soll im Gebäude am Nordgiebel ein kreativ­wirtschaftliches Zentrum in Form eines Co-Working Space mit der Anschar GmbH als Betreiber entstehen. Am Südgiebel ist eine Mischung aus Wohnen (Familie) und Arbeiten (maritime Dienst­leistung, Fotographie), ein Büro, ein FabLab als offene Werkstätten sowie ein Therapie-, Schulungs- und Seminar­zentrum für körperliche und geistige Förderung sowie Heilung vorgesehen.

Da das Gebäude unter Denkmalsschutz steht, ist die Umsetzung von Maßnahmen zur Energie­effizienz nur eingeschränkt möglich: Die Wärme­versorgung des Gesamt­areals erfolgt durch ein BHKW und ein Nahwärme­netz der Stadtwerke Lübeck. Geplant ist der Betrieb mit Biogas. Der energetische Standard eines KfW Effizienz­hauses 115 soll erreicht werden, was unter Einhaltung der Auflagen durch den Denkmal­schutz durchaus ambitioniert ist.

Um die qualitätsvolle Entwicklung und Umnutzung des gesamten historischen Areals zu gewährleisten, wurde 2019 unter Feder­führung der Hansestadt Lübeck ein städtebaulicher sowie ein Hochbau­wettbewerb durchgeführt. Das für die Hansestadt Lübeck historisch wertvolle Areal der Hafenschuppen soll in ein lebendiges Quartier für Wohnen, Kultur, Arbeiten, und soziales Miteinander transformiert werden.

Die aktuelle Kosten­schätzung der Architekten weist für die Wohnungen einen erwarteten Kosten­anteil von rd. 4.000 Euro / m² Wohnfläche aus.

Quellen

Bild: Modersohn & Freiesleben Architekten Partnerschaft mbB

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